Das Schweizer Waffenmagazin SWM
Vorwort
Jüngeren Schweizer Waffenfreunden (so wie mir) dürfte das Schweizer Waffenmagazin eher als Beilage zum Visier geläufig sein als eine Institution ende letzten Jahrhunderts. Mit Wehmut erinnern sich jene, die zu diesen Jahren bereits dem Hobby verfallen sind, an diese Zeiten zurück. Als Peter Ernst Grimm knackige Einleitungen formulierte. Als Hornbrillen und Schnauz noch nicht ironisch getragen wurden. Als schwarzweiss die Druckerzeugnisse dominierte. Als das Schweizer Waffenrecht noch entspannter war und auch nicht mehr passierte als heute…

Da ich letztens bei einer Auktion diverse komplette und sehr gut erhaltene Jahrgänge beinahe geschenkt kriegte, konnte ich eine Zeitreise unternehmen in die Waffenwelt der Schweiz ende der 80er und anfangs 90er-Jahre. Dabei lässt sich die Wehmut schnell nachvollziehen. Dickes und griffiges Papier birgt kompetenten Text, tolle Fotos und das, was Waffenfreunde wollen – Tests, Vorstellungen, Geschichte. Die übersichtliche, klare Gestaltung und die sachbezogene Sprache sind kein Vergleich zu den heutigen Fachzeitschriften.
Die Hefte bergen aber auch Überraschungen und Kurioses. So ist man oft erstaunt, wie alt gewisse Waffen doch sind. Man schmunzelt über die Anzeigen, welche original Russische Maschinengewehre mit Räderlafette zum Schnäppchenpreis feilbieten. Und: Bei den Beiträgen über das Waffengesetz könnte man auch 2017 statt 1988 hinschreiben – man schlug sich damals schon mit den gleichen Problemen herum, wie heute. Nur, dass die Kommentare der Redakteure ungemein bissiger waren.
Ich habe mir nun überlegt, wie ich der geneigten Leserschaft diese Hefte näherbringe. Nach einigem Abwägen bin ich zu dem Schluss gekommen, die Hefte einzeln vorzustellen, jedoch in leicht anderer Form als die Buchvorstellungen hier.
Übersicht der Jahrgänge
1989

1988
Preis und Verfügbarkeit
Das alte SWM ist, nun, alt und bereits vergriffen. Man sichtet einzelne Exemplare in gewissen Schiessständen, Schützenstuben und Lupikellern. Wenn man die Ausgaben von früher aber erwerben will, bleibt einem ausser den hiesigen Verkaufsplattformen nicht viel anderes übrig. Es sei denn, man kennt jemanden persönlich, der seine Sammlung loswerden will.
Der Preis ist stark angebotsabhängig und schwankt auch mit dem Interesse etwaiger Käufer. Teils werden komplette Sammlungen angeboten, die aber dem Locher zum Opfer fielen zwecks Aufbewahrung im Ordner, die Hefte sind wie Altpapier zusammengeschnürt, oder andere vom Kauf abhaltende Gründe aufzeigen. Es gibt die Jahrgänge auch gebunden als Bücher. Ich hatte wohl Glück, diverse Jahrgänge als einziger Bieter auf Ricardo zum Startpreis zu ergattern. Geduld zahlt sich manchmal aus. Daher: Augen auf, auch mal abseits der bekannten Kategorien stöbern, Leute fragen, aktiv Gesuchinserate aufgeben. Und eben: Geduld mitbringen.
Lohnen tut es sich allemal.