Wyss Zweibeinstütze Match
Transparenzhinweis:
Diese Zweibenstützen mit Montagematerial für Karabiner 31 und Sturmgewehr 90 wurden mir kostenlos zu Testzwecken von WWB AG zur Verfügung gestellt. Ebenfalls darf ich diese Zweibeinstützen samt Montagematerial für den persönlichen Gebrauch kostenlos und zeitlich unbegrenzt behalten.
WWB AG wurde darauf hingewiesen und gab sich einverstanden, dass trotz der generösen Schenkung ein objektiver Artikel erscheinen wird, der auch negativ ausfallen kann.
Eckdaten
Bezeichnung | Zweibeinstütze Match, Art. Nr. 20.4500 |
Hersteller | WWB AG |
Waffe | SIG 510 Familie (Sturmgewehr 57), SIG 550 Familie (Sturmgewehr 90), Karabiner 31 |
SSV zugelassen | Per 01.01.2024, als «Modell Wyss "Match" Verstellbereich 230–330 mm» geführt |
Vorwort
Aus dem Hause WWB AG (ehemals Wyss Waffen) erreicht die SSV-Schützenwelt immer mal wieder neues Zubehör. Die bekannten Wyss Zweibeinstützen sind stabil, bewährt und beliebt, dennoch kommt mit den Match-Zweibeinstützen eine neue Alternative auf den Markt. Sie soll vereinen, was mit der "normalen" Zweibeinstütze sowie der "Quick"-Variante noch zwei Produkte benötigte - und dies sowohl für Sturmgewehre 57 und 90 als auch für den Karabiner.
Die Stützen
Da es sich hier um die erste Serie ab Fabrik zu Testzwecken handelt, kamen Zweibeinstütze und Montagematerial in einer Kartonschachtel im Schlichten Plastiksack an, ohne Anleitung. Dies wird in der finalen, marktfertigen Version sicherlich anders sein.
Es war auch etwas gewollt, da ich so feststellen kann, wie "laiengeeignet" die Stützen und insbesondere die Montage ist.
Schnell fält die Wertigkeit auf, und damit verbunden auch das Gewicht. Ganz schön schwer und recht gstabig zu bewegen. Was wiederum positiv zu werten ist.
Clou an den Stützen ist, dass sie sich sowohl schnell- als auch feinverstellen lässt. Mit Druck auf das WWB-Emblem springen die Stützen hervor, fast wie bei einem Springmesser. Besser von einem weg betätigen, die Füsse sind nämlich recht spitz.
Der verstellbare Teil der Sützen erinnert an eine massive Schraube, hat er doch ein Gewinde zur Feinverstellung. Auf diesem ist auch eine Zahlenskala aufgedruckt. Die sieht man sogar, wenn man genau hinschaut - mir fielen Sie zu Beginn gar nicht auf. Man sieht sie wirklich sehr schlecht, selbst in gutem Licht. Ebenfalls fehlt ein Bezugspunkt; man muss quasi nach "Rand auf oberem Drittel der 3" verstellen. Hier wären dick markierte Ringe angebrachter gewesen.
Die "Quick"-Verstellung an sich ist eigentlich auch nur auf die Springmesser-Imitation ausgelegt. Eine Schnelle Rasterverstellung wie bei den "quick" Stützen gibt es nicht. Gut zum grob die Höhe einzustellen, aber für die Feinjustierung kurbelt man sich einen Wolf.
Kurbeln muss man entweder an den Füssen (in einer neueren Version haben die Gummringe für besseren Halt), oder am Gewinde selbst, was nicht so ideal ist, da es wegen dem Schmiermittel recht rutschig ist. Mir gefällst die Lösung der SIG-Zweibeinstützen hier am besten.
Montage
Karabiner 31
Da mein 300m-Verein zum Absenden jeweils ein spezielleres Schiessen durchführt, bei dem Usus ist, mit dem karabiner zu schiessen, hat sich der erste Test mit dem Karabiner gut angeboten. Die Montage mittels der speziellen K31-Halterung ist auch ohne Anleitung einleuchtend und wer schonmal am K31 rumgeschraubt hat weiss auch, wie man das Teil am besten einfädelt. Dazu muss erst der vordere Klemmring (Bajonetthaft) weg, dann der hintere (Zwinge) - an dessen Stelle dann der Zweibeinhalter angebracht wird. Die Bandfeder kann als Zentrierhilfe genommen werden.
Gleichmässiges anziehen des Halteringes ist wichtig, damit es auch nicht zum Verziehen des Schaftes kommt. Ist das geschafft, kann die Bajonetthaft wieder aufgezogen werden und das Ding ist einsatzbereit.
Sturmgewehr 57
Kommt später
Sturmgewehr 90
Kommt später
Karabiner 31
Eindrücke
Karabiner 31
Man muss schon sagen, stabil ist das Teil. der K31 kann bequem in den Anschlag gebracht werden, die Zweibeine fangen erst mit moderatem Druck an zu knicken und das seitliche Spiel lässt sich gut kontrollieren.
Im scharfen Schuss sprang der K31 zwar bei allen drei Testern, allerdings nicht so, dass man dann gross neu einrichten musste.
Klappt man die Zweibeine zwecks Transport oder Lagerung nach vorne, kollidieren diese mit der Bajonetthalterung - der Lack nahm schnell Schaden. Funktional nicht relevant aber unschön.
Sturmgewehr 57
Kommt später
Sturmgewehr 90
Kommt später
Allgemein
Die Spitzen der Füsse geben guten Halt, vor allem in den Lägern, die dieses Teppichstück für die Zweibeine haben. Das Feinjustieren, respektive schon das Einrichten war Erwartungsgemäss recht mühsam. Mittels der Schnellverstellung kann bei gedrückt gehaltenem WWB-Medaillon zwar grob justiert werden, die Feineinstellung war aber fummelig. Die ungenügenden Markierungen wurden von praktisch allen Vereinsmitgliedern bemängelt.
Karabiner 31
Preis und Verfügbarkeit
Wertiges neues Zubehör kostet teuer Geld.
Die Zweibeinstützen kosten inklusive Montagematerial:
- Für Sturmgewehr 90 CHF 345.-
- Für Sturmgewehr 57 CHF 298.-
- Für Karabiner 31 CHF 398.-
Autsch.
Wenn man das Montagematerial bereits hat (für den Karabiner 31 zum Beispiel) kann man die Basisversion (Sturmgewehr 57) für 298 nehmen. Ein kleiner Trost.
Grundsätzlich wurden die Stützen von praktisch jedem, dem ich sie gezeigt habe, als zu teuer eingestuft.
Persönliches Fazit
Den Preis mal aussen vor gelssen sind die Stützen eigentlich eine gelungene Mischung aus den Vorgängermodellen von Wyss. Schnell -und Feinverstellung vereint, äusserst stabil gebaut und universal einsetzbar (passende Adapter vorausgesetzt). Insbesondere die Verarbeitung hat überzeugt. Massiv und hochwertig.
Ernsthafte Kaufabsichten hatte aber spätestens nach Verraten des Preises keiner mehr. Klar, Qualität hat seinen Preis und Etwicklungskosten müssen sich auch lohnen. Aber ein Spielraum von 300-400 Franken ist schon eine Hausnummer. Weil im Prinzip reichen die "alten" Wyss Zweibeine vollkommen aus und kosten mit neu 200 Franken weit weniger. Einfach so umsteigen dürften wenige, und Neueinsteiger werden wohl auch eher zum günstigeren Zweibein greifen.
Wem das Geld nicht weh tut und sich mit der fummeligen Feinjustierung arrangieren kann, kann bedenkenlos zugreifen und erhält ein hervorragend verarbeitetes Zweibein für die Ewigkeit, mit dem wohl die Urenkel noch schiessen können.
Alle anderen sind mit den "alten" Wyss (oder SIG) Zweibeinen besser bedient.